Faschingsferien auf der Burg Trausnitz

„Naaa, sind auch alle da?“, hieß es am Morgen des 24 Februar am Jakob-Gelb-Platz. Leichter Nieselregen hatte eingesetzt und alle waren schon ganz ungeduldig und aufgeregt. Denn nun ging es los zur Burg Trausnitz in die Oberpfalz und davor noch in die U-Bahn und den Zug. Für einige Kinder war das die erste Fahrt alleine ohne die Familie. Doch die Freunde waren dabei, der Rucksack gepackt und 35 Kinder mit 8 Betreuern bereit zur Abfahrt. In Kleingruppen versammelt behielten wir den Überblick, denn so ein Hauptbahnhof kann schon sehr aufregend sein, mit all den Meschen und Zügen, die losfahren um die Welt zu erkunden oder wieder nach Hause zu kommen. Wir fuhren zuerst nach Regensburg und nach einem erfolgreichen Umstieg weiter durch „Dörfer, überall nur Dörfer“, bis uns der Zug am Bahnhof in Pfreimd ausspuckte.

Dort erhielten die Kinder in ihren Kleingruppen eine kurze Geschichte und eine dazugehörige Rolle, die sie für die nächsten Tage verkörpern durften. In unserer Fantasiegeschichte geht es um den Untergang der Erde und nur sechs Delegationen von Untoten können diese noch retten.. ein edler Ritter, ein gruseliger Geist, ein durstiger Vampir, ein klapperndes Skelett, ein wütender Zombie und eine zauberhafte Fee machen sich auf zu einer einer Burg, um ebenda ihre Lage zu besprechen.

Lachend und rufend startete die lustige Truppe, noch nichts ahnend was da die nächsten Stunden auf sie zukam.. Zuerst begann alles ganz harmlos. Wir durchliefen ein nettes Dorf mit bunten Häusern, gingen an Feldern vorbei und kamen an einen schönen breiten Fluss. Doch schon bald wurden erste Stimmen laut, wie weit es noch sei und ob man denn diese Burg schon sehen könne. Als es dann noch zu regnen begann und ein paar Kinder langsamer wurden, schien die Stimmung schon im Burgkeller zu hausen. Doch wir wären nicht die naturindianer alias die Delegationen der Untoten, wenn uns das schon geschafft hätte. Allen Widerständen zum Trotz liefen wir weiter, schließlich hatten wir eine Mission zu erfüllen und das Schicksal der Welt hing von uns ab. Und so kamen wir unter anderem an einen Wald, dessen hohe Bäume uns die Sicht versperrten und in dem uns der Nebel umhüllte als würde er uns davon abhalten wollen weiterzugehen..

Die Freude hätte größer nicht sein können als wir schließlich in Trausnitz ankamen und begleitet von der Musik einer bunten Faschingsgesellschaft durch die Torbögen der prachtvollen Burg einliefen. Gabi war uns schonmal mit dem Auto vorausgefahren und kannte sich bereits bestens aus. Nachdem die Zimmer verteilt und alle Betten hergerichtet waren, gab es ein großes Festmahl im Speisesaal, bei dem wir uns in punkto Lautstärke selbst übertrafen. Es war einfach alles zu aufregend und die schallempfindlichen Wände taten ihren Rest. Den übrigend Abend verbrachten wir im Freispiel im Rittersaal oder bereits eingekuschelt lesend im Bett.. was für ein Tag :)!

Tag 2 begann mindestens genauso turbolent. Denn kaum, dass die ersten Türen geöffnet wurden gab es bereits ein Geschrei: Jemand hatte bei den Mädchenräumen Zahnpasta unter die Türklinken geschmiert! Und das waren bestimmt die gemeinen Jungs gewesen, eine riesengroße Frechheit war das. Die Rache ließ nicht lange auf sich warten und so ging es weiter, bis wir uns wunderten ob denn überhaupt noch Zahnpasta für die Zähne übrig war. So wurde noch am selbigen Tag im Rittersaal der Waffenstillstand ausgerufen. Zusätzlich wurde sogar noch ein Streit-Experte eingeladen, der sich zur allgemeinen Freude als Benni entpuppte.

Damit konnten wir friedlich und voller Vorfeude in unser Tagesprogramm starten: Die Delegationen der Untoten trafen zusammen und lösten gemeinsam mit viel Geschick und Verstand ihre rätselhaften Aufgaben zur Rettung der Welt.. um dafür auch ausreichend Kraft zu haben, gab es eine Stärkung mit Brezen und Semmeln im Rittersaal. Danach ging es auf in den nahegelegenen Wald, in welchem die Kinder mit Tobi Höhlen bauen konnten, Verstecken spielten, mit Katharina auf Entdeckungstour gingen oder Bigna blind durch den Wald folgten, nur dem Geräusch eines Stockes gegen einen Baum lauschend. Es war ein herrlicher Spaß!

Abschließend gab es noch das große Highlight der Fahrt: unsere Faschingsparty im Rittersaal! Alle kamen in ihren naturindiander-Tshirts und dazu trug fast jeder eine großartig Maske, die die Kinder den Tag über gestalten konnten. Köstliche Krapfen wurden verputzt und es wurde ausgelassen zu lauter Musik getanzt und gespielt.
Danach ging es für die Mutigsten unter uns im Dunkeln in den Wald, begleitet von Tobi und Barbara. Uuuh da war es aber unheimlich, gut, dass wir zusammen und ausreichend mit Taschenlampen gerüstet waren. Einmal machten wir die Lichter aus und die Kinder durften alleine oder zu zweit ein paar Meter im Dunkeln gehen.. doch das Gekicher blieb nicht aus und so hatten wir es tatsächlich recht gemütlich und nur noch ein bisschen gruselig.

Damit neigte sich unsere Faschingsfahrt dem Ende zu und es blieb noch eine gemeinsame Nacht auf der Burg, die friedlich verlief und uns am nächsten Tag frisch und munter aufwachen ließ. Nach dem Aufräumen und Frühstücken versammelten wir uns ein letztes Mal gemeinsam im Kreis, bevor es wieder zurück nach München ging. Eingeschneit von dicken Schneeflocken erzählten wir uns, was uns auf der Fahrt nicht so gut gefallen hat und was wir einfach klasse fanden. Auf jeden Fall wird das nicht die letzte Fahrt gewesen sein, so viel ist klar 😉

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